Grundpackung 55229

… weitere LKW-Ersatzteile und noch mehr.

Salve Stabo-Fahrer,

auch dieses Jahr ergab sich, Dank der Feiertage, wieder die Möglichkeit für ein Nachbauprojekt (siehe auch Beitrag von Dezember 2020). Neben dem Nachbau einer Ladefläche für einen Stabo-Seitenkipper aus meiner Grundpackung „Combimot“ von 1971 ist auch ein Stabo-Anhänger entstanden.

Diese eher unauffällige Grundpackung mit ca. 60x40x10cm Größe ist meines Wissens eine der technisch raffiniertesten Stabo-Grundpackungen. Mit dieser Packung sollten Rennen gefahren, Lasten transportiert und richtiger Autobahnverkehr mit Laster und Pkw simuliert werden. Stabo vereinte hier auf 15 unterschiedlichen Straßen und Pisten beinahe alles, was das StaboCar- Sortiment von 1971 möglich machte. Die Gran-Turismo-Wagen aus dieser Packung haben zum Beispiel die Führungsschuhe der LKWs mit festen Schleifern und einen zusätzlichen Führungsdorn an der Hinterachse und können dank erstmals umschaltbarer Regler auch rückwärtsfahren. Das war beim Seitenkipper-LKW, der ein Jahr zuvor eingeführten worden war, dank eines „Steuergerätes“ (55503), auch schon möglich.

Bei meinem Seitenkipper war das rechte Vorderrad sowie der linke vordere Hacken für das Spannschloss der seitlichen Bordwand abgebrochen. Dieses Teilchen fehlte zudem, so dass ich es nicht wieder ankleben konnte. Ich baute deshalb zunächst die Pritsche mit der festen vorderen Bordwand inkl. des Hackens so originalgetreu wie nur möglich in CAD nach. Weil die Pritsche aber mit der festen vorderen Bordwand auf der einen Seite und den Zapfen für die Umschaltung der Kipprichtung auf der entgegengesetzten Seite schwierig zu drucken war, optimierte ich die Pritsche für den 3d-Druck und entwarf eine abgewandelte Variante. (_V2)

Diese Variante besteht aus zwei Einzelteilen, die zusammengeklebt werden müssen. Ich stelle euch die 3d-Daten unter thingiverse.com zur Verfügung. Da die Formgenauigkeit der gedruckten (Ersatz-)Teile sehr gut ist, lassen sich Originalteile problemlos ersetzen bzw. austauschen.

Meine in grau gedruckte Pritsche gefiel mir mit den beigen Original-Bordwänden aber nicht wirklich gut und so habe ich auch die Bordwände, die Spannschlösser und die Kippwellen, welche von unten aufgeklebt wurden, nachkonstruiert.

1972 stellte Stabo einen Anhänger für 9,85 DM als käufliche Neuheit vor. (siehe unten Mitte) 1973 verschwand der Anhänger aus dem Sortiment und obwohl er 1974 wieder im Katalog auftauchte, war er laut Aussage eines ehemaligen Mitarbeiters niemals im Handel.

Unter Sammlern gelten die erhaltenen Prototypen/ Handmuster heute als der heilige Gral der Stabo- Artikel und werden für mehrere Hundert EUR gehandelt.

Als Basis für den Anhänger wurde schon zu „Stabozeiten“ eine LKW-Pritsche verwendet. Ich habe deshalb nach der Arbeit am Pritschenersatz einen befreundeten Sammler um detaillierte Fotos seines Anhängers gebeten und auch die Fahrwerksaufnahmen inkl. Fahrschemel, Deichsel und Führungsdorne originalgetreu nachkonstruiert. So entstand beinahe 50 Jahre nachdem der Anhänger 1975 endgültig aus den Stabo-Prospekten verschwand wieder ein neues Exemplar. Auch hier war der Ausdruck von originalgetreuen Teilen, die nie für den 3d-Druck konstruiert wurden schwierig und darüber hinaus hatte ich das Gefühl ein Plagiat zu erzeugen. Ich habe deshalb auch die Anhänger-Teile angepasst. Der neue Anhänger kann in alle Richtungen geöffnet werden und hat neben verbesserten Führungsdornen mit eliptischen Profil Zwillingsreifen. Er passt somit gut auf die Stabo-Bahn hinter einen Stabo-LKW und ist trotzdem schnell als ein „Neubau“ zu erkennen. Ich bin mit dem Ergebnis jedenfalls sehr zufrieden.

Nachdem ich für meine Combimot-Packung auch noch einen Papierumschlag besorgt habe und die Bahnteile und die Fahrzeuge nach einer gründlichen Reinigung wieder gewartet habe, steht dem Spielspaß und der Freude an den vielen Funktionen nichts mehr im Wege.

Viel Spaß und Erfolg beim Reparieren eurer Stabo-Schätzchen – ciao, ciao Jan

Nachtrag am 30.01.2022

Mit etwas Glück und aufgrund meines Berichts wurde mir eine graue LKW-Kabine angeboten. Diese habe ich natürlich dankbar angenommen. So muss ich die Pritsche und den Anhänger nicht mehr schleifen, spachteln und lackieren. Sieht gut aus und entspricht sogar einigen Darstellungen auf alten Stabo-Prospekten.

Stabo- F1-Bausatztreffen 2021

Salve Stabofahrer,

wie bereits im Mai 2020 in meinem Beitrag „Stabo- F1-Treffen 2020“ angedeutet gibt es neben den allerersten F1-Fahrzeugen von Stabo auch Bausatzfahrzeuge im Maßstab 1:32. Diese sind der ab 1966 produzierte Stabo-Ferrari 158, der Stabo-Brabham BT24 und der ab 1967 produzierte Stabo-Lotus 43. Diese Rennboliden im Maßstab eher 1:28 als 1:32 (obwohl so vertrieben) gehören zu meinen persönlichen Stabo-Lieblingen, weil sie gut zu tunen sind und ein für ihren Maßstab ausgesprochen realistisches Fahrverhalten bieten. Diese Eigenschaften sind vor allem den vielen Stahl-Bauteilen geschuldet, die sowohl Bruchfestigkeit als auch Gewicht und Formstabilität mitbringen. Diese Bausatzfahrzeuge wurden für Tüftler und ambitionierten Slotcar-Fahrer entwickelt und sind kein Kinderspielzeug.  Die Werbetexter von Stabo bringen es im Prospekt vom 1968 mit folgenden Worten zum Ausdruck: „Viele Rennfans geben sich nicht mit dem Üblichen zufrieden. Sie möchten eigene Ideen verarbeiten. Warum auch nicht? Stabocar hat Bausätze entwickelt, die jedem findigen Bastler genügend Spielraum lassen. Das Äußere ist den großen Vorbildern modellgetreu nachgebildet. Das Innere läßt alle nur möglichen „Frisuren“ zu. Austauschbare Reifen, Motoren und Hinterachsen für die 1:32er Modelle, und eine erprobte Spezial-Ausrüstung für die „1:24er“ gibt es als Zubehör. Alles ist also bestens vorbereitet. Nun liegt es an jedem selbst, wie stark seine Waffe im Kampf um die Runden sein wird.“

Diese Slotcars sind darüber hinaus realitätsnahe Modelle von einer sehr interessanten Gattung von „Übergangsfahrzeugen“.

1966 wurde in der Autorrenn-Weltmeisterschaft ein neues Reglement eingeführt. Die 1,5Liter-Motoren sollten 3,0Liter-Motoren weichen und die F1 somit schneller, leistungsstarker und „königlicher“ werden. Obwohl diese Änderung bereits drei Jahre zuvor angekündigt worden war, gelang es lediglich drei Herstellern einen neuen 3,0l Motor zu entwickeln und für die Rennsaison 1966 vorzubereiten. Alle anderen Hersteller fuhren mit „halber Kraft“, oder verwendeten nach Möglichkeit eines der drei zur Verfügung stehenden Aggregate. Der Lotus 43 hat einen B.R.M.-Motor, der aus zwei „alten“ 1,5l-Motoren besteht und somit eher eine improvisierte Lösung ist. Am besten zu erkennen ist das an den vier Auspuffrohren die das Abgas von einem rechten und einem linken V8-Triebwerk ableiten, die sich einen gemeinsamen Motorblock und Ölwanne teilen und somit zu einem Motor verschmelzen.

Die Stabo-Bausätze wurden nur in Einzelteilen ausgeliefert. Der Brabham und vor Allem der Ferrari sind auf Märkten und in Internet am häufigsten zu finden. Folgend zeige ich euch meinen unbespielten Stabo-Ferrari-Bausatz mit allen Teilen, der Montageanleitung, Aufklebern und Stabo-Montagewerkzeug. Die Packung ist wie eine Zeitkapsel. Alleine das Geräusch beim Aufschieben des Deckels versetzt einen in die 70-er Jahre zurück. Am dritten Bild kann man gut die vielen metallischen Teile der Stabo-Bausätze erkennen. Eigentlich sind nur die Karosserie, das Tellerrad auf der Hinterachse und die Motorattrappe inkl. Auspuffrohre aus Kunststoff.

Den Brabham gibt es in dunkelgrün und in dunkelblau. Ein grüner Stabo-Brabham, den es nur zwischen 1968 und 1969 gab, ist für Sammler deshalb etwas Besonderes.

Bei unserem Treffen stellte sich heraus, dass vor allem Windschutzscheiben, Führungsschuhe inkl. Leitkiele, Fahrerfiguren, Kleinzierteile wie Spiralfedern der Hinterachsen und Reifen Mangelware sind. Neue Reifen (glänzend) werden in Kassel von Rainer Wild nachgefertigt und bei Ebay angeboten. Auf Kleinzierrat haben wir zum Teil verzichtet. Sowohl Volker Kempf aus Kaiserslautern (Ebay) als auch Rüdiger Marx aus Ratingen haben aber stets Teile im Angebot. Führungsschuhe inkl. Leitkiele und Motorhalter fertigte ich mittels 3D-Druck nach (3D-Daten gibt es hier). Nur Windschutzscheiben blieben zum Teil unvollständig. Es gelang uns aber mit vereinten Kräften aus Einzelteilen und Trümmern vier „neue“ funktionstüchtige Bausatzfahrzeuge aufzubauen und an den Start zu bringen. Gefahren wurde auf einer verkürzten Version der Berliner AVUS.

In zweiter Reihe des Titelbildes stehen entfernte Verwandte. Es ist (von links) ein ITES – F1-Renault aus den 1990-er Jahren, ein Stabo/Polistil- F1-MatraSimca und ein ITES- F1-TyrellFord. Die Verwandtschaft der ITES-Fahrzeuge ist nur noch an den Felgen zu erkennen. Die Felgen sind, obwohl bei ITES verchromt, einem Stabo- F2-Lotus gleich. Der F1-MatraSimca (und zwölf weitere Modelle von Polistil) wurden in den 1970-er Jahren von Stabo vertrieben und sind als „Stabo“ am fehlenden Polistil-Logo am Fahrwerk zu erkennen.

Man könnte die Ahnenreihe durch die im Maßstab 1:24 gefertigten Stabo-GT-Fahrzeuge fortsetzen, aber über diese besonderen Schätzchen werde ich noch später berichten.

Viel Erfolg beim Reparieren, Tunen, Warten und superviel Spaß beim Fahren – ciao, ciao Jan

Die MiMax-Bahn

Salve Stabofahrer,

neben den aufwendigen Langzeitprojekten wie die Entwicklung von neuen Chassis und Zubehör, sind wir heute auch einfach wieder gefahren. Wir haben versucht eine Bahn zu bauen, die möglichst viele unterschiedliche Kurven bei möglichst geringem Platzbedarf haben sollte. Das Ziel war es bei minimalem Platzbedarf möglichst maximales Fahrvergnügen bzw. Schwierigkeitsgrad zu erzeugen. Dem eigentlichen Aufbau gingen deshalb zunächst doch einige Überlegungen und Probeaufbauten  voraus.

Die einfachste Art der Abwechslung ist die Richtung einer Kurve. Aus einem Oval baut man eine Acht und fährt statt ständig links oder nur ständig rechts abwechselnd rechts und links oder links und rechts.

Dann stehen einem zwei unterschiedliche Radien zur Verfügung. Das Oval, dass aus zwei 180°-Kurven und zwei Geraden besteht, kann zu einer „Raute“ verzogen werden und die Kurven ziehen an oder werden weiter. Wir verwenden dafür zwei Kurventeile Bahn drei und vier gefolgt von zwei Standartkurven oder andersherum. Eine 180°-Kurve kann auch als spitze Haarnadelkurve oder als „stumpfe Zwischengaskurve“ aufgebaut werden. Dafür folgen nach einem Bahnteil für Kurve 3 und 4 zwei Standartkurven und dann wieder eine Kurve für Bahn 3 und 4 oder andersherum. Diese Varianten sind jedoch nur beim zwei-Spurigen Aufbau der Rennstrecke möglich. Zusätzlich kann man den Radius mit kurzen (1/4) Geraden strecken, aber da behaupten böse Zungen es handle sich dabei nicht mehr um eine, sondern mehrere Kurven…

Dann ist da natürlich auch noch die Länge einer Kurve. Beim alten Stabo-System kann man ebenerdig in 1/32-Schritten maximal einen ¾-Kreis aufbauen. In mehreren Ebenen kann man den Kreis vollständig aufbauen, überdrehen und sogar Korkenzieher bauen. (siehe Beitrag „der Doppelkorkenzieher“)

Herausgekommen ist bei uns folgende Bahn:

Linksherum gefahren kommt nach dem Start eine sehr weit gestreckte 180° Linkskurve, gefolgt von einer anziehenden 205° Linkskurve und einem 180° Rechts-Flyover. Dann „fliegt“ man durch eine nicht zu unterschätzende 45° Standard-Rechtskurve gefolgt von der ersten kurzen Geraden. Dann kommt eine weit gestreckte 90° Rechtskurve gefolgt von einer Haarnadelkurve die über eine weiterwerdende 90° Linkskurve in die lange Start/Ziel-Gerade führt. Der benötigte Platzbedarf ist überschaubar und auch anspruchsvolle Piloten haben sich nicht gelangweilt.

Ich persönlich würde die gesamte Bahn verlängern und einige Steilkurven einbauen um das Tempo zu erhöhen, aber das erhöht natürlich auch wieder den Platz- und Teilebedarf und ist Geschmackssache.

Viel Spaß beim Nachbauen – ciao, ciao Jan

heiße Motoren

Jan und ich diskutierten über Temperaturen und Wärmeentwicklung, insbesondere, ob auch die Bahn selbst mit der Zeit heiße Spots entwickeln könnte. Das wäre eigentlich nicht zu erwarten, denn sonst wären schon in den 70ern jede Menge Teppiche geschmolzen oder in Flammen aufgegangen. Was noch nicht in den 70ern möglich war, ist inzwischen kein Problem mehr – sich die Bahn mal mit einer Wärmebildkamera anzusehen:

Wärmebild: Staborennbahn mit Carrera-Auto

Was ist da eigentlich genau zu sehen ? Links im Bild das Knie des Fahrers (weiß = warm) und ein kühler 12V Akku (schwarz=kalt). Die Auflösung der Kameras ist leider immer noch relativ niedrig und bei der verwendeten Kamera ist der Fokus auch nicht verstellbar, daher ist das Bild leider ein wenig unscharf.

Das verwendete Auto ist ein Carrera Scirocco GT – das erste greifbare Auto. Bei „Vollgas“ zieht der Motor ca. 0.7 A und verbraucht somit bei 12V also etwa 8.4 Watt Leistung (noch ein Funfact: bei Kreuzungen scheinen die Schleifkontakte einen Kurzschluß erzeugen zu können – das Multimeter zeigt bei der Durchfahrt kurz einen Spitzenwert an).

Nach ca. 20 Runden zeigt sich schnell, was durch diese Leistung erwärmt wird – praktisch nur der Motor, der seine Wärme beim Umdrehen des Autos sehr gut sichtbar durch die dortigen Lüftungsschlitze abstrahlt. Die Schleifkontakte erwärmen sich nur ein wenig.

Dies war nur ein erster, einfacher Test. Was könnten wir noch probieren ? Einen Zähler aufbauen und nach einer festen Anzahl Rundenzahl (50, 100, 200) nachsehen ? Hier sind wir ein wenig auf den Input der mitlesenden Fahrerinnen und Fahrer angewiesen…

Abschleppwagen 55445

… die ersten LKW-Ersatzteile.

Salve Stabo-Fahrer,

während für den Wiederaufbau des Stabo-E-Type (siehe Beitrag vom November) noch Tieferlegungssätze für die Vorderachse und diverse Auspuff- und Diffusor-Varianten für das Heck entwickelt werden, ergab sich zwischendurch auch noch eine kleinere Reparatur die vor allem den Sammlern und Restauratoren unter euch etwas nutzen könnte.

Unsere Renner sollen standesgemäß an den Start gebracht werden. Ich habe deshalb vor einigen Wochen einen „Abschleppdienst“ bei Ebay ersteigert. Obwohl es sich beim Abschleppwagen mit der Teilenummer 55445 um den kostspieligsten LKW von Stabo handelt, war dieser recht günstig, weil eine der Klapprampen fehlte.

Die Nachbildung der noch vorhandenen Klapprampe war aber schnell gemacht und ich stelle euch die 3D-Daten inkl. einer Nachbildung der Stabo-LKW-Felge gerne zur Verfügung.

Nach einem schnellen „Probedruck“ und Beseitigung eines kleinen Fehlers (die erste Klapprampe war 0,5mm zu breit) fehlen bei den neuen Rampen nur noch das Entgraten und die Lackierung. Ich beabsichtige damit aber auf die Lackierung des E-Type zu warten. Das wird deshalb noch etwas dauern.

Viel Spaß und Erfolg beim Reparieren eurer Stabo-Schätzchen – ciao, ciao Jan

Wie Phönix aus der Asche.

… über den Jaguar E-Type und einen Stabo-Wiederaufbau.

Salve Stabo-Fahrer,

Die Geschichte des echten Jaguar E-Type beginnt im Frühsommer 1963. Jaguar gelingt mit dem XK 120 C (C-Type) ein Doppelsieg mit Tony Rolt/Ducan Hamilton und Stirling Moss/Peter Walker beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Trotzdem weiß Rennleiter Raymond „Lofty“, dass dieser Triumph nur von kurzer Dauer ist, weil der C-Type am Ende seiner konstruktiven Möglichkeiten ist.

Die Neuentwicklung für das nächste Jahr heißt D-Type. Der bis Anfang 1957 in 87 Exemplaren gebaute Rennwagen zementiert sein eigenes Denkmal unter anderem mit dem zweiten Platz in Le Mans (1954), einem Doppelsieg beim Zwölf-Stunden-Rennen von Reims (1954) und den Gesamtsiegen in Le Mans 1955, 1956 und 1957. Er ist damit einer der erfolgreichsten Rennwagen überhaupt, aber für die Straße und den ambitionierten Alltagsfahrer ist der D-Type nix!

Das versuchte Jaguar-Chef Sir William Lyons und die Herren Bill Heyner (Cheftechniker) und Raymond „Lofty“ aus diversen Gründen zu ändern indem sie zunächst den D-Type 1957 im Experimental Department umbauen ließen. Am 18. Januar steht der Prototyp des XKSS (Super Sports) auf den Rädern. Diese halbwegs domestizierte Wildkatze ist ein D-Type mit gewölbter Windschutzscheibe, Steckfenstern, einem Klappverdeck, einer straßenzugelassenen Lichtanlage, verchromten Stoßstangen, einem Reserverad inkl. Gepäckträger und einem Beifahrertürchen! Er wird nach einem Brand in Jaguar-Werk am 12. Februar 1957 noch 15-mal aus „D-Type Restbeständen“ gebaut.

Dann folgte das Versuchsmodell „E1A“. Eine Art D-Type, aber deutlich länger. An Design dieses neuen Prototypen hat diesmal Sir Lyons nicht selbst gebastelt, sondern die Arbeit dem Chassisdesigner Tom Jones und Malcom Sayer überlassen. Dieser war zunächst bei der Bristol Aero Company und seit 1950 bei Jaguar beschäftigt.

Nach Zerstörung des „E1A“ folgte der „E2A“ der 1960 am 24-Stunden-Rennen in Le Mans teilnahm. Allerdings ohne Erfolg.

Der E-Type wird 1961 zunächst am 13. März im kleinen Kreis und am 15. März dann auf dem Auto-Salon in Genf im großen Kreis präsentiert. Das erste Fahrzeug, ein Coupé mit der Chassis-Nummer 885.005 sollte eigentlich ein Cabrio werden, wie der aktuelle Besitzer 2005 bei der Restaurierung herausfand. Das zweite Fahrzeug (ein Roadster bekannt als RW77) traf am 16. März in Genf ein. Hier standen sich bereits Hunderte von Kauf-Interessenten die Füße in den Bauch, um auf dem Beifahrersitz eine Runde drehen zu dürfen…

1962 unternahm Jaguar den Versuch den E-Type wieder an seine Renn-Gene  zu erinnern und baute zwölf E-Type „Lightweight“ mit geänderter Technik und neuer Aluminiumkarosserie für gut betuchte Rennfahrer wie Briggs Cunningham oder den deutschen Jaguar-Importeur und Rennfahrer Peter Lindner. Der ließ seinen E-Type 1963 nochmal bei Jaguar überarbeiten. Dabei erhielt der Wagen ein von Malcom Sayer entworfenes Fließheck mit geringem Luftwiederstand und den Spitznamen „Low-Drag-E-Type“. Die Lightweight waren alle nicht lackiert bzw. „aluminiumfarben“.

Möglicher Weise war der Lightweight der Grund für die Herren von Stabo den in Grün produzierten E-Type von 1967 bis 1969 als einziges Stabo-Fahrzeug (in Gold-metallic) zu lackieren?

Das ist schwer zu beantworten, aber ich habe das Gold oder Silber als Wagenfarbe für meine unlängst erworbene Stabo-E-Type-Karosserie schnell verworfen. Die hatte zwar ein kaputtes Heck, weshalb ich zunächst einen „Low-Drag Lindner-Lightweight“ daraus machen wollte, aber dann war mir die Anzahl der nach zu fertigenden Teile auch ohne die Veränderung der Heckpartie groß genug. Der E-Type in diesem Bericht entstand aus quasi fünf Stabo-Originalteilen. Ich hatte eine Karosserie mit Innenausstattung und der Fahrerfigur von Ebay, einen Motor inkl. Ritzen und Tellerrad von Rüdiger Marx und ein Blechchassis inkl. Felgen und einen verbogenen Getriebekäfig von einem befreundeten Stabo-Sammler. Alle anderen Teile wurden nachgebaut und ausgedruckt. Ich stelle euch die 3d-Daten wie immer auf www.thingiverse.com zur Verfügung.

Das kaputte Heck wurde aus Zwei-Komponenten-Reparatur-Kit vom OBI in die Bestandskarosse modelliert. Das Kit ging eine gute Verbindung mit dem Plastik ein, ließ sich fast wie Kinderknete verarbeiten und soll nach Aushärten schleifbar und lackierbar sein. Diese beiden Arbeiten stehen noch aus. Ich denke, dass ich den E-Type ohne Stoßstangen und mit jeweils einer runden Startnummer auf den Türen als einen GT-Renner in matt-Schwarz wieder auf die Bahn bringen werde, weil eine Lackierung ohnehin benötigt wird, um den Heckschaden zu kaschieren und weil er sehr viele nachgefertigte S.W.C- Teile beinhaltet.  Ein Stabo-Original für Sammlerhände wird dieser E-Type ohnehin nie mehr wieder werden…

Er wird damit ein wenig das Schicksal der 16 echten Jaguar XKSS teilen, die alle superselten (beinahe einzigartig) sind, top in Schuss sind, gefahren und geliebt werden, aber keine Le Mans- Sieger sind.

Viel Spaß und Erfolg beim Wiederbeleben weiterer Stabo-GT’s – ciao, ciao Jan

Grundpackung 55224

Salve Stabofahrer,

nach der Sommerpause melde ich mich mit einem kleinen Wochenendprojekt wieder zurück.  Inspiriert durch die Stabo Grundpackung Nr. 55224 haben wir eine Bahn aufgebaut und sind ein paar Runden gefahren…

Die Stabo-Grundpackung Nr. 55224 beinhaltet eine zweispurige Acht mit Steilkurve und Brücke im Maßstab 1:24 (Silver Cup). Man kann die Einzelteile aber auch als eine  12 Meter lange einspurige Verfolgungs- oder Ralleybahn für Renn-Asse aufbauen. So spricht zumindest der zeitgenössische Werbespruch im Stabo Magazin. Das zu prüfen ist uns nicht möglich, da ich nicht genug Silver Cup Schienen besitze, aber der Aufbau der einspurigen Verfolgungsstrecke ist uns auch als zweispurige Rennpiste im Maßstab 1:32 (alte Stabo-Schienen) gelungen.

Diese 11,04 Meter lange Bahn sollte für Rennzwecke mit Leitplanken oder sogar Randstreifen aufgebaut werden. Sie bereitet den Fahrern gelegentlich die Irritation auf einer vierspurigen Bahn unterwegs zu sein, konzentriert den größten Teil der schwierigen Streckenabschnitte auf eine Seite und bietet Dank des verwendeten Le Mans- Starts sogar die Möglichkeit jeweils zwei Autos gleichzeitig zu fahren. Vor allem an der letzten Variante hatten auch die Kinder wieder viel Spaß.

Derart mit Tribünen, Garagen und Heuballen aufgemotzt wie im Stabo-Magazin haben wir die Bahn nicht, aber eine zweite Tankstelle in einer anderen Farbe und ein grüner Teppich unter der Bahn wäre schon schön gewesen.  Naja – vielleicht ein nächstes-mal.

Viel Spaß beim Nachbauen – ciao, ciao Jan

S.W.C Rundenzähler Nr.01

ein Gehäuse entsteht…

Salve Stabofahrer,

wie euch am letzten Beitrag sicher aufgefallen ist, entwickelt sich der Rundenzähler von Frank aus seinem Beitrag vom 07. Februar 2015 „Arduinocar (für Stabocar und andere Bahnen)“ und „Rundenzähler mit Arduino Nano“ vom 09. Januar 2016 immer weiter. Zusätzlich zu dem „Elektrobausatz“ und der Programmierung von Frank entsteht ein Gehäuse nach alter Stabo-Tradition um die nächste Evolutionsstufe des Rundenzählers zu erreichen. Das gute Produkt der 60-er/70-er Jahre soll fit für das neue Jahrtausend gemacht werden. Da der Rundenzähler wie bisher „abwärtskompatibel“ seien soll, muss man die unterschiedlichen Varianten kennen. Daher folgt zunächst eine kleine Übersicht zum Thema Stabo-Rundenzähler…

Stabo-Rundenzähler 40032

Der erste Stabo-Rundenzähler wurde von 1965 bis 1966 hergestellt. Er ist mit einem mechanischen Zählwerk aus Metall ausgestattet und zählt auf zwei Spuren mittels „Pendeltaster“ jeweils zwölf Runden. Die Mechanik zählt nur in einer Richtung. Das 150mm breite Gehäuse passt zum ersten Stabo-Schienensystem und ist inkl. Stützen und Start/Ziel- Schild aus hellgrauem Kunststoff gefertigt. (Zu dem abgebildeten Rundenzähler fehlt mir die blaue Verpackung. Falls also Jemand zufällig eine übrig hat – ich würde mich sehr freuen!)

Stabo-Rundenzähler 40142

Der zweite Rundenzähler wurde von 1967 bis 1968 hergestellt. Er zählt jeweils zwanzig Runden. Neben dem angepassten Zählwerk wurden die Endstücke der „Pendel“ verlängert um das Durchfahren in Gegenrichtung zu verhindern. Das Gehäuse inkl. Stützen und Start/Ziel- Schild entsprechen dem ersten Rundenzähler. Diesen Rundenzähler gibt es auch in Ausführung für dritte und vierte Spur. (40143)

Stabo-Rundenzähler 55135

Der dritte Rundenzähler wurde von 1969 bis 1976 hergestellt. Er soll jeweils zwanzig Runden zählen, aber mehr kann ich nicht sagen da ich keinen besitze.

Stabo-Rundenzähler 55650

Der vierte Rundenzähler wurde von 1971 bis 1973 hergestellt. Er zählt wie sein Vorgänger jeweils zwanzig Runden. Das Zählwerk, die „Pendeltaster“ und das Gehäuse sind aber geändert worden. Man erkennt es an einem zusätzlichen Gelenk auf der Unterseite des Gehäuses. Die Pendel sind damit etwas weiter auseinander gerückt und dank zusätzlicher Verbreiterungen zwischen Gehäuse und den Stützen ist der Rundenzähler für das neuere Stabo-Schienensystem mit einer Bahnbreite von 200mm bei zwei Spuren verwendbar. Der Rundenzähler ist auch abwärtskompatibel. Diesen Rundenzähler gibt es auch in Ausführung für dritte und vierte Spur. (55651)

Stabo-Rundenzähler 2701

Der fünfte Rundenzähler wurde von 1974 bis 1979 hergestellt. Ab 1977 jedoch aus orangem Kunststoff. Den hellgrauen Pedanten bis 1976 gibt es auch in der Ausführung für die dritte und vierte Spur. (2702) Einen orangen Rundenzähler für dritte und vierte Spur gibt es nicht.

Entwicklung des Gehäuses für S.W.C – Rundenzähler Nr. 01

Vor ein paar Wochen habe ich Frank angeschrieben und gefragt ob sein digitaler Rundenzähler, der im Gegensatz zu den Stabo-Originalen in beide Richtungen durchfahren werden kann und neben der Rundenzahl auch die Zeit der aktuellen und der schnellsten Runde anzeigt, in ein Stabo-Originalgehäuse passen könnte. Mit seiner gewohnten Begeisterung für Stabo-Update-Projekte antwortete Frank nicht nur mit einem nüchternen JA, sondern bot mir an alles inklusive neuer Infrarot-Sensoren, die er ohnehin testen wollte, zusammen zu stellen und zu programmieren. Nach einigen Tagen erreichte mich ein Päckchen dessen Inhalt am Titelbild seines letzten Beitrags zu sehen ist. (siehe „Rundenzähler mit 1.2“ OLED“)

Ich habe die bestückten Platinen vermessen und zumindest rudimentär als 3d-Modelle nachgebaut. Dann habe ich ein Stabo-Rundenzähler-Gehäuse genau vermessen und die 3d-Modelle in einer ersten Stellprobe zusammengebracht.

Da die Stromversorgung über eine externe Powerbank laufen soll, musste die Position der Arduino-Platine verändert werden und auch sonst wurden noch einige andere Schwächen der ersten Rundenzähler-Rückwände schrittweise behoben.

Die Frontwand und das Gehäuse musste ich bisher nur einmal ausdrucken. Diese Bauteile haben sofort gepasst. Sie sind steif genug, lassen sich mit Original Stützen bzw. dem Start/Ziel-Schild verwenden und nehmen alle Platinen problemlos auf. Obwohl mir noch ein paar Verbesserungen vorschweben finde ich den Prototypen schon ganz gut. Ich stelle euch das 3d-Modell folgend zur Verfügung.

S.W.C – Rundenzähler Nr.01 (Version1)

Demnächst werde ich den Zähler auf eine Bahn stellen und die ersten Versuche fahren. Ich hoffe unsere Fahrzeuge (siehe auch Beitrag „Stabo-F1 – Treffen 2020“) mit der Zeitmessung noch realistischer auf der Rennpiste bewegen zu können und ich freue mich auf eine nie dagewesene Streckenvielfalt, da mit einer Zeitmessung bei Streckentausch zur Halbzeit eines Rennens auch Bahnen mit ungleichen Spurenlängen fair gefahren werden können…

Ich wünsche euch viel Spaß beim Nachbauen und freue mich jetzt schon auf Verbesserungsvorschläge! – ciao, ciao Jan

Nachtrag am 12.07.2020

Der Rundenzähler funktionier wunderbar! Die IR-Sensoren müssen zwar auf unterschiedliche Fahrzeuge und bei unterschiedlichen Tageslichtverhältnissen immer wieder neu eingestellt werden, aber das ist Dank der integrierten LEDs auf den Sensor-Platinen ein Kinderspiel. Ich drehe immer auf unempfindlich, stelle einen Rennboliden unter den Sensor und drehe dann langsam hoch bis der Sensor anspricht. Danach steht einem ausgiebigen Rennvergnügen nichts mehr im Weg…

Rundenzähler mit 1.2″ OLED

Es wurde ja bereits ein Runderzähler vorgestellt, der auf einem Arduino-Board basiert und ein Signal für TV-Geräte bzw. TV-Displays erzeugt. Das ist günstig, sofern solche Geräte bereits vorhanden sind und wegen ihrer Größe sind sie auch gut ablesbar. Jan hatte aber nun eine besondere Idee für einen Rundenzähler und so wurde die bestehende Hard- und Software ein wenig abgeändert. Inzwischen sind sehr günstige IR-Lichtschranken als Fertigmodule verfügbar und ebenso gibt es preiswerte OLED-Module mit genügend hoher Auflösung (128 x 64 Pixel) und einfacher Ansteuerung (I2C-Bus).

Die Software war praktisch nur von der TV-Lib auf eine der vielen „OLED1306“ Libs umzustellen und die Positionierung der Daten auf dem Display etwas anzupassen. Weiterhin sollen die Rundenzahl, die Zeit der letzten Runde und die Zeit der schnellsten Runde angezeigt werden. Die Schaltung ist unterwegs zu Jan, der sich für die Aufstellung des Zählers etwas ganz besonderes überlegt hat…

Hier der Sketch dazu:

/*
    Stabocar - Rundenzähler und Zeitmesser mit Arduino pro mini,
    Lichtschranken und OLED-Display

    FP 2020
*/

// https://github.com/greiman/SSD1306Ascii/blob/master/examples/HelloWorldWire/HelloWorldWire.ino

#include <Wire.h>
#include <SSD1306Ascii.h>
#include <SSD1306AsciiWire.h>

unsigned long starta, startb, ttimea, ttimeb;
unsigned limit = 600;
unsigned timea, timeb, besta, bestb;
unsigned rundea, rundeb;
unsigned statea, olda, stateb, oldb;
int i, disp;

char buffer[18];

// lightbeams
char  pina = 6;
char  pinb = 7;
//  pushbutton
char  pushb = 4;

#define I2C_ADDRESS 0x3C

// noname I2C Display
SSD1306AsciiWire oled;

void setup() {

  pinMode (pina, INPUT);
  pinMode (pinb, INPUT);
  pinMode (pushb, INPUT_PULLUP);
  
  oled.begin(&SH1106_128x64, I2C_ADDRESS);
  oled.setFont(System5x7);
  oled.clear();
  oled.set2X();
  oled.setCursor (0, 1);
  //1234567890
  oled.print(" Stabocar");
  oled.setCursor (0, 3);
  oled.print("   1979");
  oled.set1X();
  oled.setCursor (0, 6);
  //12345678901234567890
  oled.print("        fp/jd");
  delay (1000);
  // small animation 🙂
  oled.set2X();
  for (i = 1979; i < 2021; i++) {
    sprintf (buffer, "   %d", i);
    oled.setCursor (0, 3);
    oled.print(buffer);
    delay (25);
  }
  delay (2000);

  // main display now
  oled.clear();
  oled.set1X();

  starta = millis();
  startb = millis();

  update_loops();
}


void loop() {

  if (digitalRead (pushb) == 0) {
    delay (20);
    // wait for release
    while (!digitalRead (pushb)) {};

    starta = millis();
    startb = millis();
    rundea = 0;
    rundeb = 0;
    besta = 0;
    bestb = 0;
    oled.clear();
    update_loops();
  }

  statea = digitalRead (pina);
  if (statea != olda) {
    // start counting when line goes up
    if (statea) {
      // debouncing: time between changes must be > 1s
      if ((millis() - starta) > 1000) {
        // display last time
        timea = (unsigned) (millis() - starta);
        if (!besta && rundea) {
          besta = timea; // first round
        }
        else if (timea < besta) {
          besta = timea; // best time
        }
        rundea++;
      }
      starta = millis(); //start new counter
      update_loops();
      update_times();
    }
  }
  olda = statea;

  // the same procedure for track b
  stateb = digitalRead (pinb);
  if (stateb != oldb) {
    // start counting when line goes up
    if (stateb) {
      // debouncing: time between changes must be > 1s
      if ((millis() - startb) > 1000) {
        // display last time
        timeb = (unsigned) (millis() - startb);
        if (!bestb && rundeb) {
          bestb = timeb; // first round
        }
        else if (timeb < bestb) {
          bestb = timeb; // best time
        }
        rundeb++;
      }
      startb = millis(); //start new counter
      update_loops();
      update_times();
    }
  }
  oldb = stateb;
  delay (10);
}

void convert(unsigned t) {
  unsigned s, ms;
  s = t / 1000;
  ms = (t % 1000) / 10; // only 2 digits
  sprintf (buffer, "%2d.%02d s", s, ms);
}

void update_loops() {
  char c;
  oled.set2X();
  if (statea) {
    c= '!'; // Auto gemessen
  } else {
    c= ' '; // kein Echo
  }
  sprintf (buffer, "%4d%c", rundea,c);
  oled.setCursor (0, 1); oled.print (buffer);
  if (stateb) {
    c= '!'; // Auto gemessen
  } else {
    c= ' '; // kein Echo
  }  
  sprintf (buffer, "%4d%c", rundeb,c);
  oled.setCursor (64, 1); oled.print (buffer);
  oled.set1X();
}

void update_times() {
  oled.setCursor (0, 4);
  convert (timea); oled.print (buffer);
  oled.setCursor (70, 4);
  convert (timeb); oled.print (buffer);

  oled.setCursor (0, 6);
  convert (besta); oled.print (buffer);
  oled.setCursor (70, 6);
  convert (bestb); oled.print (buffer);
}

Stabo- F1-Treffen 2020

Salve Stabofahrer,

da die Zeit aktuell recht günstig für heimische Aktivitäten ist, habe ich mit den Rennsaisonvorbereitungen begonnen. Alle Fahrzeuge wurden geöffnet, die Getriebe und Motoren gereinigt und von Flusen und Staub befreit.  Alle beweglichen Teile wurden gefettet, neue Schleifkontakte montiert, kaputte Teile wie gebrochene Felgen ersetzt  und ev. fehlende Teile wie Überrollbügel oder Fahrerfiguren ergänzt. Da ich schon dabei war Teile wie Auspuff, Felgen und vieles mehr nach zu fertigen, siehe dazu meinem letzten Beitrag „neue Chassis für die Stabobahn“ kaufte ich auch etwas ein und konnte für recht wenig Geld (dafür aber umso mehr Arbeit) unseren Fuhrpark stark erweitern.

Bei so vielen geöffneten Fahrzeugen fielen mir beim Direktvergleich erstaunlich viele Unterschiede auf und brauchten mich dazu sich noch etwas mehr mit der Geschichte von Stabo Car auseinander zu setzen.

Ob es die Spielzeugwarenmesse 1962 war, oder der aus England (Fa. Scalextric) herüberschwappende  Boom von Autorennbahnen, kann ich nicht sagen, aber 1963 drängte die Fa. Stabo aus Hildesheim mit seiner neuen Sparte „technische Spielwaren“ und der neuen Stabo Carrera-Bahn gleichzeitig mit der Fa. Neuhierl aus Fürth und ihrer Carrera-Bahn auf den deutschen Spielzeugmarkt. Die Firmen Märklin, Fleichmann, Faller,  Airfix und Revell zogen nach. Der Konkurrenzkampf  wurde aber offensichtlich nicht nur am Ladentisch ausgetragen, da sich Stabo Carrera schon bald auf Stabo Car umbenannte…

Bewundernswert finde ich die neue Namensfindung die offensichtlich auch etwas mit den Kosten für neue Spritzgussformen zu tun hatte.  Das neue Logo, dass auch auf Fahrzeugen zu finden ist, wurde kostengünstig durch auflöten vorhandener Spritzgusswerkzeuge erzeugt. Die hintere Hälfte des Wortes Carrera wurde dabei „abgedeckt“. Es blieb „Stabo Car“ übrig.

Auf den Prospekten und Packungen tauchten dann in den folgenden Jahren immer wieder leicht unterschiedliche Logos auf. Erst das 1966-er Prospekt zeigt das letzte auf schnörkellose Schrift reduzierte Staco Car – Logo der nächsten Jahre.

Das vermutlich älteste Stabo-Fahrzeug in meinem Besitz ist ein F1 Porsche mit Stabo Car —  Logo. Ich bezeichne diese Fahrzeuge als „Serie 1“. Sie haben neben den alten Logos auch schmälere Räder, etwas kleinere Fahrerfiguren aus rotem Kunststoff und vor allem Motoren mit nur einem Magneten und Getriebe mit viel Kunststoff. Die Motoren brauchen keine Aussparung im Unterboden da sie kleiner sind als die der „Serie 2“.

Sobald eine Fahrerfigur aus weißem Kunststoff im Stabo-F1-Renner sitzt handelt es sich höchstwahrscheinlich nicht mehr um „Serie 1“. Wenn dann auch noch „die üblich“ breiten Reifen montiert sind und ein Stabo Car – Logo zu finden ist, spreche ich von „Serie 2“.

Ich nehme an, dass schon in Hildesheim bei Stabo und vor allem später beim Benutzen alle Teile in den letzten beinahe 60 Jahren „vermischt“ wurden. Daher finde ich zum Beispiel immer wieder breite Reifen auf schmalen Felgen und weiße Fahrerfiguren auf Autos ohne Unterbodenaussparung, aber manche produktionsbedingte Unterschiede sind eben unverwechselbar. Dazu zähle ich auch „Entspannungsbohrungen“ neben dem Führungsdorn auf der Unterseite mancher Fahrzeuge.  Diese fand ich bisher nur auf Stabo-F1-Rennern mit neuestem Logo und Orangenhaut-Oberfläche auf der Innenseite der Karoserie. Da für solche Änderungen eine andere bzw. neue Spritzgussform erforderlich ist nenne ich diese Fahrzeuge „Serie 3“. Realistisch betrachtet wird es sicher nicht nur drei sondern viel mehr Spritzgussformen für die unterschiedlichen Stabo- F1-Fahrzeuge zwischen 1963 und 1966/67 gegeben haben, daher ist der Begriff „Serie 3“ nicht wörtlich zu nehmen. Da wir aber mit den alten Stabo-F1-Fahrzeugen nach wie vor Rennen fahren (Oldtimerklasse) braucht es diese Unterscheidung vor allem beim Einkauf. Die Fahrzeuge der „Serie 3“ haben sattere Farben, der Kunststoff ist viel robuster und die Reifen noch weich. Die ganze Technik ist jedenfalls einige Jahre jünger als bei Serie 1- Fahrzeugen.

Diese Details geben einen Aufschluss über das ungefähre Alter und Kompatibilität der Fahrzeuge mit dem bereits vorhandenen Fuhrpark. (Für mehr Infos siehe auch Beitrag „unsere Stabocars“ vom 05.02.2015)

Erwähnenswert sind natürlich auch die Bausatz-Fahrzeuge die es ab 1966 (Ferrari 158, Brabham BT24) und 1967 (Lotus 43) gab. Die sind auf dem Titelbild diese Beitrags in lezter Reihe zu sehen und erweitern somit die dritte Serie. Die Bausatzfahrzeuge sind aber aus einem ganz anderem Holz geschnittzt als die frühen Stabo-F1-Renner. Dazu aber in einem anderen Beitrag mehr.

Viel Erfolg beim Reparieren und Warten – ciao, ciao Jan